2011 ist mein geliebter Lebenspartner Urs Eugster verstorben. 2008 wurde bei ihm Krebs an der Bauchspeicheldrüse diagnostiziert. Nach der OP folgten zweieinhalb Jahre des Hoffens und Bangens. Diese Zeit war aber auch voller Lebensfreude und sie hat uns noch einmal auf eine ganz neue, tiefe und intensive Weise zusammengebracht. Der Tod von Urs war ein grosser Schock: Eine 23-jährige kreative, anregende und leidenschaftliche Liebes- und Arbeitspartnerschaft ging zu Ende.
Die Trennung stürzte mich in eine tiefe Lebenskrise und brachte mich an meine Grenzen. "Was bleibt, wenn er geht?", habe ich mich in der Zeit des Leidens immer wieder gefragt. Jetzt weiss ich es: Was bleibt, ist die Liebe. Sie vergeht nie. Sie vermag mir selbst in der dunkelsten Nacht ein Licht der Hoffnung zu sein.
Urs, Du hast mich zum Menschen gemacht. Und ich danke Dir dafür. Du hat mir gezeigt, dass frau nichts aufschieben soll, weil es morgen schon zu spät sein kann. Du hast mit Leidenschaft vertreten, dass frau sich selber sein soll, ihren eigenen Weg gehen soll, dass es dabei nichts zu verlieren gibt, sondern nur zu gewinnen und dass jede Anpassung an Konventionen und jede Unterdrückung des eigenen Gefühls und der eigenen Bedürfnisse reine Zeitverschwendung sind.
Ich danke Dir, denn Du hast mich inspiriert mit Deiner Geschichte als "68er" und mit der Art, wie Du den Feminismus und die Emanzipation auch selbst lebtest: humorvoll, hinterfragend und befreiend.